16. April 2019


Brooklyn, Queens und co.

Tatsächlich habe ich total vergessen beim letzten Blog-Eintrag noch hinzuzufügen, dass ich abends nochmal über die Brooklyn Bridge von Brooklyn nach Manhattan gelaufen bin. Aber das hat dann schlussendlich gereicht. Ich bin (ohne die U-Bahn Fahrten) über 26.000 Schritte gelaufen. Das hat dann auch gereicht für den Tag.

One World Trade Center & 9/11 Memorial Museum

Für meinen dritten Tag hatte ich geplant das World Trade Center zu besuchen, auf das One World Observatory zu fahren und vorher noch in das 9/11 Memorial zu gehen. Und das tat ich dann auch. Glücklicherweise musste ich am Eingang nicht anstehen. Wer kann das auch schon leiden. Kurz umgesehen, bemerkte ich auch schon erstaunlich viele Polizisten. Danach vorbei an zwei durch die Wucht der damaligen World Trade Center zerteilten Stahlträger der unteren Etagen ging es eine Treppe hinunter in das eigentliche Museum.

Gleich am Anfang schon sah man ausgehangen ein Bild mit der Betitelung: „About 8:30 AM September 11, 2001“ also „11. September 2001 gegen 08.30 Uhr). Was ein schauriger Anblick, bei dem einen wirklich direkt Gänsehaut überkommt. Es ist einfach nur unheimlich, wenn man auf das Bild schaut und sich einige Gedanken durch den Kopf gehen lässt. Die ersten Flugzeuge waren zu dieser Zeit bereits entführt… Nur knapp 16 Minuten später sollte genau dort, wo gerade noch zwei wunderschöne Türme vor strahlend blauem Himmel stehen, eine der größten Katastrophen dieser Zeit passieren.

Auch zu sehen waren dort verdrehte, verbogene und total verbeulte Stahlträger von allen Teilen der großen Türme, teilweise sogar aus den obersten Etagen oder aus Etagen nahe des Flugzeugeinschlags. Dann diese schaurige Treppe, welche hunderten von Menschen das Leben gerettet hat, und welche vor Panik, Angst und Bange nur so strotzt.

Interessante Ausstellungsstücke im Gedenkmuseum

Generell bietet das Museum viele interessante und faszinierende Eindrücke, und lädt gleichzeitig zum Gedenken de Opfer ein. Teilweise stehen im Museum ganze Teile der Antenne des Nordturms oder total zerquetschte Feuerwehrautos aus. Gleichzeitig lässt sich aber auch die originale Struktur des alten World Trade Center Komplexes erahnen. So kann man im Untergrund gut stehen wo beide Türme einmal standen und wo eine riesige Mauer das Wasser des Hudson River zurückhält. Anschließend haben viele der dort anwesenden Polizisten noch eine Art Gedenkpause eingelegt. Was genau dort passierte, weiß ich aber leider zum aktuellen Zeitpunkt nicht.

Auch überirdisch lassen sich die Dimensionen des ehemaligen World Trade Centers wunderbar erahnen. Zwei riesige Wasserfälle fließen nun dort wo einst das Fundament der beiden Türme war. Am Rand der Wasserfälle sind die Namen aller Opfer eingraviert in welchen oft Rosen oder Amerikanische Flaggen stecken.

2001 gedanklich Revue passieren lassen

Ein Blick nach oben lässt nicht nur die schiere Gewalt der Einstürze verdeutlichen, sondern macht auch Hoffnung. Das neue World Trade Center, an dessen Blick man sich erstmal gewöhnen muss, ragt mehr als 500 Meter in die Luft und beeindruckt ziemlich.

Im nahegelegenen Liberty Park kann man dann noch „The Sphere“ bestaunen. Eine ehemalige Skultur direkt vor bzw. zwischen den beiden Türmen, die den Einsturz relativ glimpflich überlebt hat.

Warten auf das World Trade Center

Gemein für mich: Ich war schon so unglaublich heiß auf das One World Observatory. Dieser gigantische Ausblick von der 102. Etage… so etwas hatte ich zuvor noch nicht erlebt. Aber mein Termin für die Fahrt nach oben war noch ca. eine Stunde hin und so habe ich mich dann eben noch ein wenig in der Gegend umgesehen. Zuerst habe ich mir die Oculus angesehen, da dieses Gebäude, in dem sowohl ein Einkaufszentrum als auch eine PATH-Station untergebracht sind, einfach schon von außen so unfassbar faszinierend aussieht.

Danach bin ich nochmal um die beiden Brunnen, die das ehemalige Fundament des alten World Trade Centers formen, gelaufen und bin anschließend zum „Brookfield Place“ gelaufen. Dieser coole Wintergarten in World Financial Center lädt zum Shoppen ein (wenn man viel Asche hat) aber auch zum essen.

Ein Snack unter Palmen mitten in New York

Nach einem kleinen Snack unter Palmen lief ich dann noch etwas am Ufer des Hudson Rivers entlang. Erst hinterher habe ich gemerkt, dass dort an mehreren Orten ehemalige Stücke der Berliner Mauer stehen. Das schaue ich mir beim nächsten Mal aber mal genauer an. 😉

Ich lief ziemlich weit und die Zeit wollte und wollte nicht vergehen (was ich auch niemals verübeln würde).

Kurz nach 13:00 Uhr Ortszeit ging es dann endlich los. Leider war die Organisation am Eingang zum Observatory im Untergeschoss etwas durchwachsen und so stand ich am Ende in der normalen Warteschlange trotz Express-Ticket. Egal, davon lässt man sich die Laune nicht verderben! Vor Aufregung hätte ich dann noch beinahe mein nagelneues Cappy aus dem Empire State Building bei der Einlasskontrolle verloren. 😀

Attraktion schon auf dem Weg nach oben

Oben nach der wirklich coolen fahrt im Zeitraffer-Fahrstuhl dann das große Staunen. Erst diese langweilige kurze Kinovorführung, aber wenn die Leinwand erst mal hochfährt… Der Ausblick durch diese riesigen Glasscheiben war einfach nur überwältigend. Das ist der derzeit höchste Aussichtspunkt in New York! Und so viel Platz dort oben. Kein Gedränge wie im Empire State Buildung.

Ich hatte auch super Wetter den ganzen Tag über, sodass man nicht nur die Statue of Liberty sehen konnte, sondern auch weit über Queens, Brooklyn oder New Jersey hinaus. Die Bilder unten sprechen für sich. Natürlich, so bin ich nun mal, musste ich im Shop oben ein paar Souvenirs mitnehmen. Dort oben war es glaube ich ein kleines Modell des World Trade Centers ein Magnet, oder so. Cool war oben auch relativ mittig der LCD-Boden mit (wahrscheinlich) Live-Bild der Straßen unten.

Vom Höhenflug runterkommen

Wieder unten angekommen entschied ich mich dazu nochmal am Hudson River lang zu laufen und schlussendlich im Battery Park anzukommen. Das hatte auch funktioniert und somit entschloss ich mich dann noch über die Wall Street, vorbei am Charging Bull, zum City Hall Park zu laufen. Eigentlich ist das nur ein kleines Fleckchen mit Bäumen und Wiese, aber trotzdem finden sich dort so viele schöne Pflanzen und Tiere wieder. Überall Eichhörnchen sag ich nur! 🙂

Von dort sieht man dann wieder extrem viel interessante Architektur, das Rathaus New Yorks, das Woolworth Building und theoretisch auch das Ende der Brooklyn Bridge. Wär mir nur fast nicht aufgefallen, weil es schon echt ziemlich dunkel war als ich drüber lief und am 16. sah ich es einfach nicht gleich. 😀

Laufen, laufen, laufen…

Da 15.000 Schritte bis dahin noch nicht genug waren, entschloss ich mich abends nach einer kleinen Pause im Hotel nochmal die High Line zu erkunden. Das lohnt sich wirklich, weil direkt nebenan das Jacob K. Javits Convention Center und das neue Areal der Hudson Yards ist. Wirklich faszinierend!

Und ins Javits Center wollte ich ja eh im Laufe der Woche noch. Kaum zu glauben, dass sie das ganze Areal auf Bahngleisen errichtet haben. Zu dieser Uhrzeit war es noch nicht ganz so dunkel, aber die High Line schon recht leer. Abends kann man Touristen-Massen gut aus dem Weg gehen. Dort rüber zu spazieren war wirklich toll, weil man wunderbar die Lichter an und in den Häusern sehen kann.

Tolle Blicke von der High Line

Außerdem wirkt alles sehr modern und ziemlich grün und von oben kann man wunderbar auf die Straßen schauen. Auf dem Weg nach Hause, nachdem ich einmal die komplette High Line entlang spaziert bin, kam ich dann noch an vielen tollen Bars vorbei in die ich mal einen Blick rein werfen konnte. Naja, bei meinem nächsten Trip nach New York bin ich dann ja auch sicher schon „volljährig“.

Eines meiner Ziele für diese Reise war einmal mit der U-Bahn über die Manhattan Bridge zu fahren. Das hatte ich schon am Vorabend von der Brooklyn-Bridge aus gesehen und fand ich einfach cool. Leider habe ich es nicht geschafft. Aber da bleibt wieder einmal etwas für’s nächste Mal. 😉

Danach bin ich dann nur noch zum Supermarkt und anschließend nach Hause gestürmt. Es kann schon ganz schön gruselig sein, allein nachts in New York, dafür gab es dann typisch amerikanisch zu essen. War nicht sehr lecker. Nun gut, Zeit zum schlafen gehen.