Schon in einem meiner letzten Beiträge hatte ich euch ja davon erzählt, dass sich die Tiere im Yosemite Nationalpark durch den Coronavirus derzeit wieder mehr in Gebiete trauen, in denen sie sich sonst eigentlich gar nicht aufhalten.
Es war schon abzusehen, dass das auch in anderen Teilen dieser Welt passieren wird. Hier also mal ein paar Beispiele von anderen Orten auf der Erde.:
Kruger Nationalpark – Südafrika
Auch im größten Nationalpark Afrikas, dem Kruger Nationalpark hat sich ein tolles „Naturschauspiel“ ereignet. Auch dort herrschen für die Einwohner und Touristen Ausgangsbeschränkungen.
Deswegen gelangen die Tiere auch hier an Orte die für sie normalerweise eher kein bevorzugtes Gebiet sind. So haben Park-Ranger nun dort neben normalen Löwen und Tigern auch weiße Löwen entdeckt. Diese sind selbst im Nationalpark sehr selten anzutreffen.
2018 hat man gerade einmal 24 der bedrohten Tiere im Park gezählt. Südafrika ist derzeit das einzige Land in dem noch in der Natur lebende (Kruger-Nationalpark) Weiße Löwen existieren.
Wenn ihr für dieses Jahr ( 😉 ) oder nächstes Jahr eine Tour durch den Kruger-Nationalpark plant, kann ich euch zum Beispiel eine Tour durch den Nationalpark oder sogar eine ganze Safari durch das riesige Areal wärmstens empfehlen.
Bisher habe ich davon nur gutes gehört. Aber dazu wird es sicher auch nochmal einen Beitrag von mir geben. 🙂
Neu-Delhi & Kakutta – Indien

Zwar sind frei herumstreunende Hunde in Indien absolut keine Seltenheit, trotzdem ist es wie zum Beispiel dort erstaunlich, wie sie das Tiervorkommen verhält. Hier bewegen sich die kleinen Streuner gerade in größeren Rudeln in die Städte wie zum Beispiel Neu-Delhi oder Kalkutta, wo die Straßen gerade wie leer gefegt sind.
Ideale Voraussetzung für die Tiere sich ungestört zu vermehren.
Neben Hunden sind es aber auch wilde Affen oder aber auch Esel, die zum Beispiel im Gebiet rund um den Präsidentenpalast auf der Suche nach Nahrung sind.
Das kann für die Tiere derzeit auch zur Gefahr werden, denn normalerweise sind sie es gewohnt regelmäßig von Touristen gefüttert zu werden.
Ähnliche Situationen findet man auch im Kosovo, Sri Lanka oder Tel Aviv, wo Schakale sich in die Nähe des Menschen begeben.
San Francisco – USA
Auch in den USA, zum Beispiel im Bundesstaat Kalifornien, sieht man nun durch die Ausgangssperren häufiger wilde Kojoten. Auch vorher schon waren sie auf Straßen und in der näheren Umgebung des Menschen zu sehen. Jetzt aber trauen sie sich sogar in größere Städte wie San Francisco.
Bei Kojoten bleibt es jedoch nicht. Dort wo sie leben werden auch Pumas beispielsweise in vom Menschen bevölkerte Gebiete vordringen um Futter zu suchen. Erste Exemplare wurden schon gesichtet.
Venedig – Italien
In Venedig zum Beispiel wird durch den weiter anhaltenden Shutdown Italiens das Wasser des Canal Grande und drumherum immer klarer. Touristen dürfen nicht mehr in das Land und die Schifffahrt ist so gut wie zum Erliegen gekommen.
Das freut natürlich auch die vielen Tiere die sich dort eigentlich aufhalten sollten, von diesen Umwelteinflüssen wie zum Beispiel Wasseraufwirbelungen jedoch oft verdrängt oder versteckt werden.
Viele verschiedene Fischarten sind zurück in die Kanäle Venedigs gekehrt und Seevögel freuen sich über das neue Futter. Das Wasser dort ist nun so klar, sodass man die Fische erstmals wieder klar sehen kann.
Möwen und ähnliche Vögel, die sich an den Menschen schon seit längerem gewöhnt haben, sind natürlich nach wie vor dort anzutreffen.

Nara – Japan

Im japanischen Nara sind Hirsche eigentlich ausschließlich im Nara-Park anzutreffen, welcher für seine vielen Hirsche bekannt ist. Durch den nun angeordneten Lockdown in Japan haben die Hirsche das Gebiet nun aber verlassen und erkunden nun die japanische Stadt.
Aktuell muss es in der Gegend wieder besonders schon aussehen, denn in der Stadt nahe Osaka blühen derzeit die wundervollen Kirschblüten. Die hübschen Bäume blühen nur ca. 1-2 Wochen in ihrem rosa Glanz.
In London oder Paris haben ebenfalls Hirsche und Rehe ihre gewohnten Gebiete verlassen und dringend dort nun in Gegenden wie Harold Hill in London vor. Die Bewohner sehen es gelassen.
Madrid – Spanien
Spanien ist eines der am schlimmsten von der Coronakrise betroffenen Länder. Vor allem in Europa.
In den dortigen Stadtparks marschieren die dort eigentlich lebenden Tiere wie zum Beispiel Pfaue durch die Straßen der Stadt.
Berlin – Deutschland
Wer in den letzten Tagen am Brandenburger Tor unterwegs war hat vielleicht auch die Begegnung mit Enten gemacht. Die kleinen Abenteurer trauen sich gerade richtig was und dringen zu den nun menschenleeren Plätzen vor. So zum Beispiel zum Pariser Platz.
Vermutlich kommen die Enten aus dem nahegelegenen Tiergarten. Auch Eichhörnchen gehen derzeit in den Städten auf Erkundungstour.
In anderen europäischen Großstädten spielt sich derzeit Ähnliches ab. In den eher wenig bevölkerten Gebieten ist das aber durchaus normal.
Maya-Stätte Tulum – Mexiko
In der Tiefgarage eines Hotels in Tulum wurde nun auf den Überwachungsbildern ein Jaguar entdeckt. Seit dem Shutdown in Mexiko trauen auch sie sich näher an die sonst vollen Städte heran.
Paulista – Brasilien
In Paulista sollen etwa 100 „Unechte Karettschildkröten“ geschlüpft sein. Die frechen Kleinen haben die Zeit der leeren Strände in Brasilien genutzt und verschwinden nun im Meer. Diese Schildkrötenart gilt als vom Aussterben bedroht.
Tierleben nach der Coronakrise
Wie es den Tieren nach der Coronakrise ergehen wird, ist derzeit noch echt schwierig abzusehen. In vielen eher zivilisierten Ländern wie Japan oder Spanien werden die „ausgebüchsten“ Tiere wahrscheinlich eingefangen und umgesiedelt.
Gerade wenn die Tiere jetzt in Nationalparks in die normalerweise mit Touristen bevölkerten Gebieten vordringen, besteht für diese eher keine große Gefahr. Das Problem für zum Beispiel die Hirsche in Japan ist, dass derzeit eine wichtige Nahrungsquelle verloren geht. Der Tourist.
Nicht als solches natürlich, aber die Tiere sind es normalerweise gewohnt gefüttert zu werden. Mit dem Ende der Coronakrise kommen dann auch wieder Touristen die die Tiere füttern. Sie sind es eben nicht mehr anders gewohnt. Oft heißt es aber, dass das gar nicht deren Haupt-Nahrungsquelle ist.
Wenn die Tiere aber wie zum Beispiel in Indien nun in die Städte vordringen und sich von den Abfällen der Menschen ernähren, könnte eine größere Gefahr bestehen.
Vor allem in Neu-Delhi oder Kalkutta könnten die zurückkehrenden Autos eine ernsthafte Gefahr darstellen. Die Tiere werden so natürlich auch wieder in weniger besiedelte Gebiete zurückgedrängt und verlieren so die neu gewonnenen Nahrungsquellen. Gut für den Menschen. Hunde sind dort eine Plage genauso wie Waschbären oder Ratten.
In Chile Beispielsweise wurde das schon in etwa so gehandhabt. In die Städte gedrungene Pumas sind dort betäubt worden und wieder in der Wildnis ausgesetzt worden.
Das birgt den Naturschützern und Tierforschern aber auch Chancen. Denn durch diesen Prozess können die Tiere auch direkt einmal tierärztlich untersucht werden. Mögliche Tierseuchen könnten so direkt entlarvt werden.
Für den Menschen sind sind Pumas relativ gefährlich. Ab und zu kommt es zu Angriffen der Raubkatzen auf den Menschen, die diesen eigentlich eher meidet. Denn manchmal greifen die Katzen die Haustiere des menschen an.
Weitere Informationen
- https://www.stern.de/panorama/video/ins-netz-gegangen/tiergeschichten/kruger-nationalpark–lockdown-ruft-weisse-loewen-auf-den-plan-9229446.html
- https://www.spiegel.de/reise/fernweh/corona-in-staedten-die-wildtiere-kommen-a-481d923b-7e45-4b7d-a3f4-28e4fea37256
- https://de.wikipedia.org/wiki/Nara-Park
- https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/indien-hat-30-millionen-wilde-hunde—und-damit-ein-echtes-problem-7127022.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Puma#Gefährdung_und_Bedeutung_für_den_Menschen
- https://www.reisereporter.de/artikel/11513-touristen-hotspots-wo-frueher-urlauber-waren-uebernehmen-jetzt-die-tiere