Kleines Update zum Beitrag: Begonnen hatten wir mit einem Wechselrichter von Kolbe, welcher immer wieder Aussetzer hatte. Nach einer Rückerstattung des Kaufpreises haben wir uns nun für einen Hoymiles H-800 entschieden und sind überaus begeistert von der Leistung. Außerdem sind wir umgezogen und stellen das Kraftwerk nun im Garten auf. Die Anlage steht noch nicht am finalen Ort. Derzeit ist sie aber nach Süden ausgerichtet und in einem Winkel von ca. 40° montiert. //18.08.2023

Hallöchen!

Heute soll es mal zwischendurch um etwas anderes gehen, das mich jedoch schon etwas länger interessiert und meiner Meinung nach in der heutigen Zeit einen großen Beitrag zur Energiewende und natürlich auch für den eigenen Geldbeutel sein kann.

2022 haben wir uns für ein Balkonkraftwerk entschieden. Zum einen, um unseren Geldbeutel bei künftigen Energiepreiserhöhungen etwas zu schonen und zum anderen, weil uns die Technik wirklich interessiert. Da wir leider noch keine Eigenheimbesitzer sind, müssen wir die für unsere Möglichkeiten vorhandenen Mittel nutzen. Daher haben wir ein Solarpanel an unserem Balkon montiert.

In diesem Beitrag soll es jedoch gar nicht allzu sehr um die technischen Aspekte gehen, sondern vielmehr darum, ob sich ein Balkonkraftwerk für den Durchschnittsbürger überhaupt lohnt. Das Ganze in Form eines Langzeitprojekts. Dafür sammle ich jetzt jeden Monat Daten aus meiner Wechselrichter-App und trage sie in meine Excel-Datei ein, welche dann automatisch auf dieser Seite aktualisiert wird.

Unser Balkonkraftwerk (hier noch nicht montiert)
Das Solarpanel wirkte erst einmal sehr wuchtig.

Einen kurzen Hintergrund zur Beschaffung unseres Balkonkraftwerks möchte ich aber dennoch geben

Doch zunächst muss ich vorab einmal anmerken, dass wir keine Experten auf diesem Gebiet sind und wir uns unser Wissen selbst angeeignet haben und für die Richtigkeit nicht garantieren können. Wir haben uns im August für ein Balkonkraftwerk von Kolbe mit 425 Wp (Watt Peak) und einem 500 Watt W-Lan Wechselrichter entschieden. Ähnliche Modelle gibt es beispielsweise auch von Priwatt, doch leider waren diese zum Zeitpunkt unserer Recherche durchgehend ausverkauft. Aufgrund der hohen derzeitigen Nachfrage sind die Balkonkraftwerke also oft ausverkauft und wenn sie lieferbar sind, dauert dies oft Monate. So haben wir unser Panel zwar schon im Oktober, die dazu passende Halterung allerdings erst im November erhalten.

Wir haben uns für eine Halterung für die Montage an einem Gitterbalkon entschieden. Wir haben zwar einen an der Balustrade verglasten Balkon, doch mit etwas geschickt lässt sich auch an diesen ein Solarkraftwerk montieren. Handwerkliches Geschick sollte man hier allerdings mitbringen. Aufgrund der Größe unseres Balkons haben wir uns für nur ein Panel entschieden und diese Richtung Westen ausgerichtet. Das ist bei uns die Seite, an der sich das Panel am besten montieren lässt. Außerdem haben wir keinen Stromspeicher und möchten unseren selbstproduzierten Strom dennoch so effizient wie möglich nutzen und setzen daher auf die Abendsonne. Abends sind wir am ehesten zu Hause, sodass sich das lohnen dürfte.

Nun geht’s ans Eingemachte! Mit ein paar Versuchen im Oktober und November läuft die Anlage nun korrekt montiert seit Dezember 2022. Jetzt im Dezember sieht es mit der Stromproduktion sehr mau aus. Derzeit erreicht die Anlage durch die dunklen Tage und die wenigen Sonnenstunden nur wenige Watt. Wenn die Wolken sich aber mal lichten, dann merkt man schnell, was dieses Panel alles kann. Ab jetzt könnt ihr die Statistik live mitverfolgen. Hier erkläre ich die einzelnen Punkte noch einmal im Detail.

Ein Hinweis noch: Da wir die Anlage gen Westen ausgerichtet haben, wird ihr volles Potenzial natürlich nicht voll ausgeschöpft. Nach reiflichem hin- und herüberlegen empfanden wir es allerdings als die beste Lösung. Inzwischen gab es ja auch schon ein paar sonnigere Tage, an denen wir durchaus schon sehr gute Ergebnisse erzielt haben.

Produktion: Die Anzahl an Kilowattstunden, die wir pro Jahr produziert haben. Dabei zu beachten ist, dass es sich auch auch um Strom handelt, der u.U. wieder ins Netz zurückgespeist wird, weil er nicht verbraucht wurde.

Eigenproduktion: Der Anteil am geschätzten Stromverbrauch, den wir selbst produziert haben.

Ersparnis: Basierend auf unserem aktuellen Stromtarif (Arbeitspreis) berechnete Ersparnis der Stromkosten.

Rentabilität: Die Beschaffungskosten der Solaranlage von rund 750 € subtrahiert mit der bisher generierten Ersparnis. Wird der Wert hier positiv, dann hat sich die Anlage bereits gerechnet.

Verbrauch: Aktueller, vom Zähler abgelesener Stromverbrauch.

Strompreis: Der für uns aktuell geltende Strompreis des Jahres.

Verschenkt: Der prozentuale Anteil am Strom, der wieder ins Netz zurückfließt. Wir bekommen dafür derzeit keine Einspeisevergütung.

Noch etwas zum technischen Aspekt: Aktuell ist der Betrieb eines Balkonkraftwerks mit Schuko-Stecker wohl nicht verboten. Es scheint sich dabei mehr um eine Grauzone zu handeln und kommt immer auf die Vorgaben des Netzbetreibers an. Für viele Besitzer eines Balkonkraftwerks wäre der Betrieb mit einem Schuko-Stecker sicherlich einfacher, denn sicher ist er lt. vielen Experten-Aussagen trotzdem und man kann z.B. einfacher Messgeräte installieren. Lang hat sich der VDE jedoch für den Wieland-Stecker ausgesprochen, doch da scheint es nun nach langer Zeit ein Umdenken zu geben. Zugunsten der Verbraucher. Aber lest doch hier gern selbst einmal.: https://www.vde.com/de/presse/pressemitteilungen/2023-01-11-mini-pv