Auf unserer zweiten Reise nach Barcelona und ins Umland im Mai 2024 haben wir einen Tag vor allem für einen Besuch des Montjuïcs genutzt. Was uns dort oben aber alles erwarten würde, hätte auch ich nicht gedacht.
Der Montjuïc
Vorab möchte ich gern einmal wieder ein paar Informationen zur Location droppen. Der Montjuïc ist ein 173 Meter hoher Berg mitten in Barcelona, welcher sich relativ nah am Hafen der Stadt befinden.
Der Weg zum Montjuïc
Schon unsere Anfahrt zum Montjuïc war einfach nur interessant. Spanien bietet ja grundsätzlich sehr viele gut ausgeklügelte Verkehrskonzepte, doch in großen Städten wie Barcelona kann es trotz aller Bemühungen schonmal umständlich werden. Gut, dass der Spanier einem die meisten Fahrfehler mit dem Mietwagen mehr oder weniger verzeiht.
Da unser Startpunkt wie an jedem Tag San Feliu de Codines war, fuhren wir eine Weile über die Autobahnen des Landes. Nahe der Stadt wurde es dann aber relativ voll auf Spaniens Straßen und wir gelangten in die ersten Staus. So etwas hatten wir bei unserem Kurztrip nach Barcelona im November 2023 nicht erlebt.
Teile der Autobahn Barcelonas befinden sich unter der Erde oder sind zumindest vertieft. Dass wir dann aber am Plaça de les Drassanes landen würden, hätten wir nicht gedacht. Okay, ich kläre mal auf: Der Plaça de les Drassanes ist kein schöner Platz, aber dafür nicht umso weniger spektakulär. Zumindest für uns Deutsche. Denn der Plaça de les Drassanes ist ein Kreisverkehr und die unterirdische Autobahn erhebt sich langsam inmitten des Kreisverkehrs. Ist man nun also mehr oder weniger fremd in der Stadt, wirkt der einen umkreisende Verkehr des umliegenden Kreisverkehrs schnell einschüchternd.
Aber wie kommt man doch so oft weiter im Leben: Augen zu und durch! Na ja, zur Sicherheit meines Freundes ließ ich die Augen geöffnet, aber ein bisschen Mut gehörte doch dazu, um dann auch die richtige Spur zu finden. Am Ende fühlt es sich doch immer so an, als wär man der Einzige, der keeeine Ahnung hat, wie man diesen Kreisel befährt. 😉
Als wir das dann verarbeitet hatten, parkten wir im nahegelegenen Parkhaus „Parking Indigo“. Ich erwähne das deshalb, weil es in Barcelona durchaus schwierig sein kann, ein gut geschütztes Parkhaus zu finden. Dieses hier ist aber nicht zu teuer, übersichtlich, hell und von Personal „bewacht“. Von dort aus kann man direkt zum Montjuïc laufen.
Wanderung zum „Gipfel“ des Montjuïcs
Der Montjuïc ist in vielerlei Hinsicht ziemlich interessant. Auf ihm findet man unter anderem ein Hotel, Sportanlagen, einen Pflanzengarten, eine Seilbahn, Restaurants, ein Dorf und auch eine Festung. Ziemlich cool, huh?
Schon nach den ersten paar Höhenmetern bekommt man einen wirklich fantastischen Blick auf die Stadt und den Hafen Barcelonas. Man sieht also nicht nur typische Landmarken wie die Sagrada Família, oder den Torre Glòries, sondern man erlebt auch das Wuseln und Treiben am Hafen. Seien es die großen Fracht- und Kreuzfahrtschiffe, die gerade anlegen oder die Seilbahn, die vom Montjuïc zum Hafen gondelt.
Auf dem weiteren Weg nach oben gelangt man mit etwas Glück Jardins de Mossèn Costa i Llobera, indem vor allem die vielen verschiedenen Kakteenarten sehr bestaunenswert sind. Die sind teilweise so groß und schwer, dass sie gestützt werden müssen.
Noch ein ganzes Stück weiter oben, nahe der der Station „Mirador“ der Telefèric de Montjuïc gibt es dann auch die Picknick-Zone. Dort kann man dann zum Beispiel im „Paperines“ speisen. Allerdings würde ich diesen Imbiss nicht empfehlen, um auf die Toilette zu gehen. Wirklich… vermeidet es. Dort unter den Bäumen kann man aber wunderbar sitzen und nicht nur eine kleine Rast einlegen, sondern eben auch mal etwas herunterkühlen.
Die Telefèric de Montjuïc ist übrigens nicht zu verwechseln mit der Telefèric del Puerto. Währen erstere euch nur etwas bequemer zur Spitze des Berges und damit zur Festung befördert, beförder euch zweitere zum Hafen, wo dann auch die Kreuzfahrtschiffe anlegen.
Zu Fuß ist der Weg aber, sofern man denn kann, wesentlich spannender und mit jedem weiteren Höhenmeter wird die Aussicht beeindruckender. Obwohl der Berg gar nicht allzu hoch ist, bietet er vor allem bei klarem Himmel und Sonnenschein die perfekte Aussicht. Nehmt ihr euch etwas Zeit für diesen herrlichen Ausblick, entdeckt ihr auch unscheinbarere Orte wie das Monument a Colom (Kolumbus-Denkmal) oder die Temple Expiatori del Sagrat Cor auf dem Tibidabo, dem zweiten Hausberg Barcelonas. Von dort lassen sich wahrscheinlich auch die typischen Superblocks Barcelonas besser erkennen, als vom Montjuïc aus.
Das Ziel der Wanderung – Die Festung
Auf unserer Wanderung hatten wir gar kein Ziel. Wir sind immer recht spontan unterwegs und gehen einfach dort hin, wo es interessant aussieht. Das kann ich euch sehr empfehlen. Dementsprechend wussten wir auch kaum etwas über den Montjuïc, und dass es eine Festung auf dem Gipfel gibt.
Die Castell de Montjuïc sieht von außen schon sehr beeindruckend aus. Zum historischen Hintergrund kann ich euch allerdings kaum etwas sagen. Sie hatte ihre Schlüsselrolle aber vor allem in der Belagerung Barcelonas in 1705. Allerdings war die Festung auch in den vielen Jahren danach von großer Bedeutung für die Stadt, positiv wie negativ.
Nun muss man aber auch dazu sagen, dass wir nicht das Innere der Festung besucht haben, denn die Eintrittspreise vor Ort waren uns einfach zu teuer. Ich denke, vorab online buchen dürfte sich lohnen. 🙂
Bei all der vielen Sonne dort oben waren wir letztendlich dann aber auch froh, uns wieder auf den Weg nach unten zu begeben. Und damit endet dieser virtuelle Ausflug hier dann auch leider schon wieder. Ich berichte sicher demnächst wieder über spannende Ausflugsziele. Also, bleibt dran!