Hallo! Lasst uns gemeinsam einen neuen Tagestrip angehen. Heute geht es zum Sequoia Nationalpark und die Tour dorthin und auch die Erlebnisse vor Ort werden euch mit großer Sicherheit begeistern. Nur kurz vorweg: Wenn ihr zusätzlich zu diesem Tagebucheintrag noch mehr Infos rund um den Sequoia Nationalpark haben wollt, dann schaut doch einmal hier vorbei.

Perfektes Wetter für einen Ausflug zum Sequoia Nationalpark

Dieser Montag hatte sich als perfekter Tag erwiesen, denn es war bestes Wetter und wirklich nicht viel los auf den Straßen abseits der Großstadt Los Angeles. Unser Hinweg führte uns, anders als auf dem Rückweg, durch das San Fernando Valley, vorbei an den bekannten Filmstudios und Santa Clarita, durch Palmdale schlussendlich nach Bakersfield, wo wir dann in einem tollen Diner frühstücken wollten. Schließlich waren wir heute schon um kurz vor 6 Uhr morgens losgefahren.

Schon der Weg nach Bakersfield war wirklich interessant für uns, denn anders als in der vielen Wüste war die Flora hier auch trocken, aber schon etwas grasiger und es wuchsen Bäume.

Unsere Fahrt zum Seqoia-Nationalpark
Unsere Fahrt zum Seqoia-Nationalpark

Ein Frühstück im Diner – wirklich lecker!

Das Black Bear Diner in Bakersfield
Das Black Bear Diner in Bakersfield

Gegessen hatten wir nach ca. 2:40 Stunden Autofahrt im Black Bear Diner. Dieses Diner gehört zwar zu einer Kette mit mehreren Filialen, war aber trotzdem sehr gemütlich und hübsch hergerichtet. Wie man es aus einem waschechten amerikanischen Diner kennt, wird hier auch regelmäßig der Kaffee nachgeschüttet.

Ehrlich gesagt wusste ich bei all den Bezeichnungen in der Speisenkarte gar nicht, wofür ich mich denn entscheiden sollte. Zumal mein Problem war, dass ich bei der Bestellung die Bedienung nicht richtig verstand, sodass das Essen für mich also auch eher eine Überraschung war. Aber das macht nichts! Es war wirklich lecker und bestückt mit Bratkartoffeln, Ei und jeder Menge Speck. Ich bin kulinarisch eher nicht allzu stark bewandert, daher hier ein Bild.

Generell kann ich euch das Black Bearn Diner, zumindest das in Bakersfield, nur empfehlen. Es war niedlich eingerichtet, sauber und ordentlich.

Tropische Früchte en masse

Anschließend ging die Fahrt noch einmal 4:15 Stunden weiter und führte und vorbei an wirklich wahnsinnig vielen Zitrusplantagen. Hier wuchsen Orangen, Zitronen, Limetten, aber auch andere Früchte, die wir bei voller Fahrt leider nicht so ganz identifizieren konnten. Der Weg hierdurch war aber wirklich entspannt und so verging die Fahrtzeit wie im Fluge.

Nach und nach aber wurde die Landschaft zunehmend trockener und die wirkliche Beschaffenheit der Natur in dieser Region kam zum Vorschein. Denn zwar wächst hier vielerlei Obst und vielleicht auch Gemüse aufgrund der klimatischen Bedingungen wirklich gut, jedoch ist das nicht zwingend ihr natürliches Habitat.

Trockene gelber Felder entlang eines Highways in Kalifornien
Trockene gelber Felder entlang des Highways
Das Eingangsschild des Sequoia Nationalparks
Das Eingangsschild des Sequoia Nationalparks

Statt der Obstplantagen tauchen hier nun Ölpumpen auf. In Massen! Hier wird systematisch und im ganz großen Stil über ein Areal mit fast 20 Kilometern Durchmesser nach Öl gebohrt. Für mich war das wirklich faszinierend, denn Öl ist ein Produkt des alltäglichen Gebrauchs, aber die Förderung dessen hatte ich zuvor noch nie live gesehen.

Irgendwann sind wir dann vom All American City Highway (65) abgebogen und nun umso mehr umzingelt von vielen großen Obstplantagen. Jetzt im Nachhinein, bei weiterer Recherche merke ich, dass der All American City Highway hier inzwischen rechts weiterführt. Diesem gefolgt und mehrere Bahnschienen überquert und noch einmal rechts abgebogen, führte es uns in eine wirklich schöne Gegend.

Three Rivers und Lake Kaweah – was ein tolles Plätzchen

Plötzlich wurde alles wieder knallgrün und ein See tauchte auf. Es war der Lake Kaweah, wessen Fluss der Sierra Nevada entspringt und sich in dem See staut. Lake Kaweah ist also ein Wasserreservoir mit Staudamm, durch den das Wasser bei Bedarf auch weiter ins San Joaquin Valley fließen kann.

Schlussendlich führte uns die Straße in das wirklich hübsche Örtchen Three Rivers. Der Name entstammt der drei Flussarme des Lake Kaweah. Wir haben noch nicht wirklich viele Ecken der USA entdeckt, aber dies war der erste Ort an welchem wir gedacht haben: „Hier würden wir wohnen“. Es war wirklich malerisch.

Three Rivers liegt im Kawaeh River Canyon und wurde bzw. wird noch immer teils von den Mono besiedelt. Und dann waren wir da. Die Einfahrt zum Sequoia National Park ist wie bei eigentlich jedem US-Nationalpark ziemlich einfach. Wir haben der netten Dame unseren America the Beautiful Pass gezeigt und konnten durchfahren. Ganz einfach.

Blick auf das Tal von Three Rivers
Blick auf das Tal von Three Rivers

Den Generals Highway bis auf 6500 Fuß hinauf

Blick auf den Moro Rock in 2050 Metern Höhe
Blick auf den Moro Rock in 2050 Metern Höhe

Nun ging es den Generals Highway immer weiter hinauf, bis auf eine Höhe von über 6500 Fuß (1800 Metern). Der Weg bis „ganz nach oben“ war eine reine Abenteuerfahrt. Denn nicht nur wurde schon an der Einfahrt vor Bären gewarnt, sondern wir haben einmal alles erlebt. Von einer unfassbar tollen Flusslandschaft, über eine wirklich tolle Bepflanzung entlang der Straßen, hin zu Schotter auf den Straßen, engen Baustellen mit großen Räumfahrzeugen und teils abgebrannten Waldgebieten. Doch hier muss ich etwas mehr ausholen.

Die Straße ist breit genug für den typischen amerikanischen Truck. Trotzdem wird es hier in den Kurven sehr eng und wir fuhren lieber etwas zu langsam als zu schnell. Das tolle ist, man fahrt die Berge entlang und so hat man fast durchweg eine tolle Aussicht auf das Tal und die hohen Felsen. Immer wieder gibt es zwischendurch Haltebuchen, von denen aus man wirklich atemberaubende Ausblicke erleben kann. Bären haben wir allerdings keine entdeckt. 😉

Selbst hier kann es wirklich gefährlich werden – Waldbrand und gefährliche Tiere

Allerdings nehme ich es direkt vorweg. So malerisch der Sequoia Nationalpark bis hier auch ist, so gefährlich kann er auch sein. Denn hier gibt es neben Füchsen, Wachteln, Spechten, Pikas und Kröten auch die Bergkönigsnatter und die Texas-Klapperschlange, wovon aber nur zweitere giftig ist.

Die Fahrt in den Wald verlief zunächst ein wenig holprig, denn hier muss es vor erst wenigen Wochen gebrannt haben. Die Bäume waren schwarz und kahl und der Asphalt durch den Ruß und die staubigen Überreste kaum noch zu sehen. Kein wirklich schönes Bild. Aber man darf nicht vergessen, dass sich das Ökosystem hier langsam aber sicher wieder regenerieren wird.

Ein verbranntes Waldstück auf unserem Weg
Ein verbranntes Waldstück auf unserem Weg

Hoch hinaus über das Tal ins Land des Latschenkiefern-Öls

Unsere erste Begegnung mit einem Sequoia-Baum
Unsere erste Begegnung mit einem Sequoia-Baum

Irgendwann, nach vielen Kilometern bergauf, strömte bei offenen Fenstern ein wirklich angenehmer und zugleich intensiver Geruch ins Auto. Es roch wie Latschenkiefern-Öl oder Nadelwald, nur sehr viel intensiver. Die Natur roch hier so intakt, dass wir auch direkt ausgestiegen sind. Zum ersten Mal haben wir die großen Sequoia-Bäume nun in echt gesehen. Sie sind nur schwer zu verfehlen, denn ihr Stamm ist eher rötlich und meist sehr viel dicker als der anderer Bäume. Die Sequoia-Trees sind die größten Bäume dieser Erde.

Wir dachten, dass es in diesem Park vielleicht zwei oder drei wirkliche große Exemplare dieser Bäume gibt, aber schon bei unserem zweiten Halt wurde uns klar: Die sind hier alle so gigantisch. Sie können schließlich bis zu 100 Meter hoch werden und einen Durchmesser von ca. 10 Metern haben. Es ist der reine Wahnsinn, einmal vor so einem Teil zu stehen.

Guden Tag und Auf Wiehdurrsehn!

An diesem Halt trafen wir auch ein amerikanisches Ehepaar und wir halfen ihnen dabei, ein paar tolle Fotos von ihnen aufs Handy zu bekommen, und sie uns ebenso. Sie gaben uns anschließend noch ein paar Tipps für unsere weitere Tour durch den Park. Als wir sagten, dass wir aus Deutschland kommen, bekamen wir gleich ein paar freundliche deutsche Worte zurückgeworfen. Offenbar war der Mann einmal in Deutschland stationiert.

Wirklich heiß waren wir dann aber auf den General Sherman Tree. Das ist DER Baum im Sequoia-Nationalpark. Dessen Parkplatz ging irgendwann rechts der Straße ab. Weiter gerade aus wären wir zum dazugehörigen Kings Canyon National Park gekommen, aber das war uns für heute leider zu viel.

Die schiere Größe der Sequoia-Bäume ist kaum einzufangen
Die schiere Größe ist kaum einzufangen – ein Sequoia Baum

Vom großen Parkplatz aus waren es nur wenige Meter durch den noch immer wohlig riechenden Wald. Es nieselte einmal kurz, aber das störte nicht weiter. Etwas irritierend aber waren die Flugzeuge, die sehr selten über unseren Köpfen flogen. Aufgrund des Nebels waren sie nicht zu sehen, aber deutlicher als normal zu hören. Immerhin befanden wir uns ja auf knapp 1800 Metern.

Auffallend war, dass der ganze Nationalpark wirklich toll gepflegt und wirklich sauber war. Am Rand der Wege gaben die vielen Infotafeln Aufschluss darüber, wie das Ökosystem hier oben funktioniert. Und obwohl ich selten der Info-Tafel-Leser bin, hatten mich diese gecatcht. Man erfährt viel darüber, warum die Bäume teilweise auch Waldbrände benötigen, um weiterzuwachsen und welche Bäume die Brände besser überleben als andere. An einer Stelle befand sich auf dem Boden ein anders als auf dem Rest des Weges gepflasterter Umriss. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um den „Fußabdruck“ des General Sherman Trees handelte. Hätte man hier ein Haus in dieser Form errichtet, hätte man definitiv genug Platz.

Der Fußabdruck des General Sherman Trees
Der Fußabdruck des General Sherman Trees

KoNaSchu-durch-atemberaubende-Natur-Syndrom

Der General Sherman Tree war wie wirklich alle Bäume hier einfach nur faszinierend. Wir bekamen fast schon Nackenschmerzen vom vielen nach oben schauen und staunen. Und auch die Bäume aufs Foto zu bekommen, war meist nicht allzu leicht. Der Baum ist an seiner Krone jedoch viel kahler als viele andere, was daran liegt, dass er dort oben bereits abgestorben ist. Der Baum selbst jedoch lebt noch und so wird sein Stamm von Mal zu Mal immer dicker. In der Höhe wird er jedoch nicht weiter wachsen.

Nicht der dickste, nicht der längste und dennoch bewundern ihn alle

Kleine Klugscheißer-Info: Der General Sherman Tree wird oft als der größte Baum der Welt bezeichnet, was jedoch nur bedingt stimmt. Denn er ist weder der höchste, noch der dickste Baum, doch in Kombination aus Dicke und Höhe ist er mit seinem Holzanteil der massigste, bzw. voluminöseste Baum der Welt. Er soll zwischen 1900 und 2500 Jahre alt sein und hat daher schon eine ganze Menge miterlebt.

Nach all dem vielen Staunen haben wir uns dann noch entschlossen, ein wenig in dieser wirklich schönen Landschaft spazieren zu gehen. Gut ausgebaute Wanderwege laden auch absolut dazu ein. Wer ein echter Naturfan ist, wird sich an der Gesellschaft vieler kleiner Nagetiere erfreuen und die Spuren vergangener Zeiten entdecken können. Viele Bäume haben große Äste verloren oder sind ganz umgestürzt, was bei den hier vorherrschenden Ausmaßen überwältigend sein kann.

Wandern durch den Sequoia Nationalpark
Wandern durch den Sequoia Nationalpark

Quietschende Bremsen – die qualmen bald noch!

Blick auf den Milk Ranch Peak (1905 Meter hoch)
Blick auf den Milk Ranch Peak (1905 Meter hoch)

Langsam aber sicher haben wir uns dann wieder auf den Rückweg begeben, denn es war zwar erst 14 Uhr, aber wir mussten schließlich noch knapp 330 Kilometer zurück nach Los Angeles fahren. Der Weg bergab war fast noch toller als der Hinweg, denn man entdeckt einfach so viel. Da die meisten Mietwagen in den USA Automatik-Fahrzeuge sind, empfehle ich euch hier in den „L“-Gang oder in den „1.“-Gang zu schalten, da ihr so die Motorbremse nutzen könnt und eure Bremsen etwas schonen könnt. Leider quietschte unsere Bremse den ganzen Rückweg über und durch den niedrigeren Luftdruck leuchtete zudem unsere Reifendruckkontrollanzeige.

Unten in Three Rivers mussten wir aber nochmal das Besucherzentrum mitnehmen und fanden tatsächlich noch etwas, das uns gefiel. Wir sammeln von jedem größeren Ort, an dem wir sind Magnete, und so nahmen wir auch hier einen mit. Damit war unsere Magnet-Sammlung dieses USA-Trips komplett und alle sind im tollen Art Déco Stil gestaltet. Alles perfekt also!

Hier riecht es nach anderem Öl

Unser Rückweg führte uns dann wieder vorbei an den Ölfeldern Kaliforniens, mit der knalligen Sonne bis zu einem schönen Sonnenuntergang. Auch dieser Weg führte uns vorbei an Bakersfield und Santa Clarita, doch diesmal nahmen wir nicht den Weg über Lancaster, sondern fuhren direkt über die 99 (Golden State Highway) und anschließend den Interstate Highway 5 nach Los Angeles.

Am Abend waren wir dann bei Stars Burgers in Baldwin Park essen, welcher zu dem Zeitpunkt recht gut bewertet war. Ich persönlich kann die Bewertungen leider nicht so ganz verstehen. Das Essen war zwar okay, aber die Atmosphäre dort nicht so toll. Ich aß neben einem Burger auch noch Chicken-Wings. Ja … typisch Amerikanisch, bitte vergebt mir! Aber diese Dinger waren so fettig und scharf, das ging einfach nicht. Wirklich schade.

Ölfelder in Kalifornien
Ölfelder in Kalifornien
Tunnel Log
Nicht DER Tunnel Log, aber auch schon cool – ein umgefallener Baum wurde für diese Attraktion direkt genutzt

Nun, wir waren beide froh, wieder ins Bett zu können. Die nächsten Tage werden viel entspannter, denn es soll ja auch noch ein wenig Urlaub in „Abenteuer-Urlaub“ stecken. Die nächsten Tage sind wir also noch ein wenig am Strand und Los Angeles mit dem Walk of Fame oder dem Hollywood-Zeichen erkunden. Aber dazu gibt es dann demnächst mehr!

Ganz zum Schluss wollte ich euch noch meinen Lieblings-Schnappschuss von mir selbst zeigen. Ich schwöre, ich hatte viel Spaß und gute Laune an diesem Tag. Sieht man nur nicht. 😀

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, der Tag hat euch auch so viel Spaß bereitet wie uns.

© 2022 Maximilian Sixdorf