Hey, ich weiß… ich habe lang nichts mehr von mir hören lassen. Aber ihr wisst doch, ich bin ein Gelegenheitsschreiber. 😉

Wie dem auch sei, freue ich mich nach unserer Reise nach Teneriffa (zu dem auch noch was folgen soll) euch einen kleinen Einblick in unseren Wochenend-Trip nach Barcelona zu geben und warum ich so positiv überrascht war.

Unsere Location

Zunächst muss ich wohl erwähnen, dass diese 3-tägige Reise ein Geburtstagsgeschenk für meinen Freund war. Ich hatte eigentlich ein Winterziel angepeilt, mich aber dann aufgrund des schlechten Wetters dort noch einmal umentschieden und kam schließlich auf Barcelona.

Trotzdem die Reise im November stattfinden sollte, hatte ich noch auf gutes Wetter gehofft und deshalb nach Locations mit einem privaten Pool für kleines Geld gesucht. Nicht ganz so einfach, wie man sich denken kann. 😉 Tatsächlich hatten wir im August auf Teneriffa in einer privaten Wohnanlage etwas außerhalb der touristischen Gegenden gehaust und kamen dann dort schon in den Genuss eines Pools. Da ja die Spanier bekanntlich immer etwas später zu Abend essen als wir Deutschen, hatten wir diesen riesen großen Pool der Wohnanlage fast jeden Abend für uns allein.

Lange Rede, kurzer Sinn: Schlussendlich habe ich dann eine Unterkunft nahe Barcelona gefunden. Genauer gesagt im Örtchen „Sant Feliu de Codines“. Das beste war ja, dass ich schon vorher wusste, dass es dort ein kleines Hündchen gibt, dass quasi zur Unterkunft gehörte. Wir beide sind große Hunde-Liebhaber und da kam das natürlich sehr gelegen. Und den Pool gab es dort auch.

„Unser“ beleuchteter Pool auf Teneriffa

Die Anreise nach Spanien

Die Aussicht von der Terrasse unseres Airbnbs

Unsere Unterkunft lag also nun knapp 1 Autostunde vom Flughafen in Barcelona entfernt und da wir sowieso eher auf Flexibilität stehen und fast immer einen Mietwagen buchen, war das für uns überhaupt kein Problem. Dass das aber sogar eine sehr gute Idee war, stellte sich dann später heraus.

Dort angekommen staunten wir nicht schlecht, denn trotz des einkehrenden Winters war es dort wirklich angenehm warm und wir konnten unsere herbstlichen Deutschland-Klamotten direkt auf ein T-Shirt (und natürlich eine Hose) reduzieren.

Als Mietwagen bekamen wir einen netten Fiat 500x. Kein Traumauto, aber es bringt einen allemal beqem von A nach B. Alles top soweit. Da wir ja bereits auf Teneriffa Auto gefahren waren, wussten wir wie die Spanier unterwegs sind. Immer wieder fällt mir auf, wie entspannt Auto fahren sein kann, wenn andere Verkehrsteilnehmer nicht mit 220 km/h von hinten angeschossen kommen. Zwar bin ich selbst in Deutschland mehr als zügig unterwegs, dennoch würde ich mir mittlerweile ein Tempolimit wünschen. Dann kämen viele Menschen hier endlich mal ein Stück runter. 🙂

Unsere Ferienwohnung in Spanien

Wir näherten uns langsam unserer Unterkunft (die wir über Airbnb gebucht hatten), aber da Barcelona quasi am Ende der Pyrenäen liegt, ist es auch hier wieder sehr hügelig und nicht ganz einfach zu finden gewesen. Ganz zu schweigen davon, dass das Parken an den Hängen und auf den schmalen Straßen immer eine Erfahrung für sich sein kann.

Dass wir dann aber am richtigen Haus angekommen waren, wurde sofort klar als uns der Gastgeber, ein älterer katalanischer Herr zusammen mit seiner Frau und dem kleinen Terrier, sofort in Empfang nahm. Alle drei waren äußerst nett und wir hatten uns sofort wohl gefühlt.

Süß war, dass der Herr uns direkt alles ganz genau erklärte, vom Backofen bis hin zum hintersten Lichtschalter. Nach dieser Einweisung konnten wir dann erstmals den wahnsinns Ausblick von der Terrasse genießen. Knallende Sonne, viele grüne Berge und ein zu erahnendes Meer am Ende des Horizonts.

Das Wohnzimmer unserer Unterkunft – Unsere Gastgeber wohnten eine Wohnung über uns
Der Hund der Gastgeber – Ein ganz liebes Kerlchen

Zu unserer Freude kam direkt der kleine Terrier an, sprang auf die Couch auf der wir gerade saßen und fing an mit mir zu kuscheln. Genauso hatte ich mir das vorgestellt!

Da wir nur knapp 3 Tage in Spanien hatten, wollte ich eigentlich keine Zeit verschwenden. Doch wir waren so müde, dass wir uns erst einmal ausgeruht hatten. Zu früh mussten wir aufstehen, um in Berlin unseren Flieger zu bekommen.

Unser erster Abend

Am Abend dann aber machten wir uns noch einmal auf den Weg in die Innenstadt von San Feliu de Codines und waren selbst davon sehr begeistert. Für die Spanier ist es wahrscheinlich nur eine ordinäre Kleinstadt, wir aber sahen nur den typisch spanischen Flair einer gepflegten Stadt mit ihren vielen kleinen Gässchen. Doch auch hier wurde es recht schnell dunkel, wodurch es dann doch nur ein kurzes Vergnügen war.

Abendessen in Spanien

Schon auf Teneriffa hatten wir das Problem, dass die Spanier wesentlich später zu Abend essen als wir Deutschen. Doch anders als auf Teneriffa hatten wir in den hiesigen Restaurants leider kein Glück und mussten erst einmal hungrig wieder nach Hause stiefeln. Zunächst saßen wir schon mit der Speisekarte in einem Restaurant, aber dann fiel dem Ober plötzlich doch wieder ein, dass die Küche ja gerade geschlossen ist. Hä?

Letzte Station also: Der örtliche Supermarkt.

Abendstimmung in San Feliu de Codines

Ab nach Barcelona

Die Sagrada Familia

Am ersten und einzigen vollständigen Tag in Spanien machten wir uns dann auf den Weg nach Barcelona. Wir haben extra in den Google-Maps Bewertungen geschaut, welche Parkhäuser in der Innenstadt gut geschützt vor Autodieben sind, denn uns damit (also einem Sachschaden) weiter auseinander zu setzen, war für unsere 3 Tage keine Option.

Wir parkten nahe der bekannten „Sagrada Familia“ und tatsächlich ist das ein wirklich beachtlicher Sakralbau. Nie ist mir auf den vielen Bildern aus Internet, Film und Fernsehen aufgefallen, wie viele kleine verspielte Details an dem sich noch immer im Bau befindlichen Gebäude erkennen lassen.

Obwohl Barcelona zu dieser Jahreszeit tatsächlich nicht allzu überfüllt ist, wird die Gegend rund um die Kirche auch dann noch gut gesucht. Ein Foto ohne fremde Personen darauf war uns also leider nicht möglich. Das ist aber nicht ganz so schlimm, denn ungünstigerweise wird die Optik des Bauwerks schon seit langem von großen Baukränen und Gerüsten gemindert. Trotz allem ist sie aber einen Blick wert! Von Innen besucht haben wir sie aber nicht, denn die Schlange davor war lang und die Eintrittspreise für das Haus Gottes nicht ganz günstig.

Eher durch Zufall gelangten wir durch die vielen Häuserblocks dann zur schon teils weihnachtlich geschmückten La Rambla„. DIE Shoppingmeile in Barcelona. Eigentlich hatten uns schon die vielen begrünten Blocks mit den toll gemusterten Fußwegen und den teils hübschen Häusern sehr verzaubert, aber die La Rambla ist eine Hausnummer für sich. Da kann Ku’Damm oder Broadway aber einpacken.

Denn hier reiht sich ein sehenswertes Haus an das nächste und darunter sind auch einige berühmte Bauwerke z.B. des bekannen Architekten Antoni Gaudí, der übrigens auch die Sagrada Familia entworfen hatte. Die meisten Shops in dieser Straße aber sind für den Großteil von uns wohl eher uninteressant. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich in solchen Straßen Gucci, Prada, Louis Vuitton und andere hochpreisige Gechäfte wie an der Perlenkette aufreihen. Mit Authentizität hat das meiner Meinung nach leider nicht viel zu tun.

EIndrücke der La Rambla
Verwinkelte, schmale Gassen in Barcelona

Dennoch gab es auch viele lokale Geschäfte und auch kleine Stände, die beispielsweise bekannte spanische Süßigkeiten und Schokolade verkauften. Und auch gut gegessen haben wir dort, ganz in der Nähe der La Rambla. Wir waren dann im „La Triunfal“, ganz in der Nähe des „Arc de Triomf„, über dessen Existenz wir überhaupt nichts wussten. Bisher kannten wir hauptsächlich den Triumpfbogen in Paris. Die spanische Version ist aber definitiv schöner.

Auf unserem Rückweg zum Parkhaus entdeckten wir dann noch die vielen schmalen Gässchen Barcelonas, die nicht etwa tot und menschenleer sind, sondern in denen man mit die besten Geschäfte finden kann. Von Handgemachtem bis hin zu Geschäften die über mehrere Etagen voll mit kitschiger Weihnachtsdekoration sind ist hier alles mit dabei.

Spätestens hier wurde uns klar, dass wir Barcelona definitiv noch einmal besuchen wollen. Denn eigentlich sind wir keine Stadtmenschen und lieben die Natur, aber das Gefühl in dieser (wenn auch nicht ganz kleinen) Stadt war ein ganz anderes als Beispielsweise in Paris, das wir auch schon besuchten.

Auch den Strand von Barcelona haben wir besucht und es ist schon wirklich erstaunlich, dass eine so große Stadt einen Zugang ins Grüne und einen eigenen Zugang zum Meer besitzt. Allerdings haben wir wohl die falsche Stelle erwischt gehabt und waren von dem Stück Strand nun leider eher nicht so begeistert. Aber deswegen waren wir ja auch gar nicht da.

Abschließend fuhren wir wieder zurück nach San Feliu de Codines und wollten probieren, ob das Wetter noch zum baden im Pool taugt. Leider war es die letzten Tage dort oben in den „Bergen“ immer wieder recht windig, wodurch es nicht nur recht kühl wurde, sondern auch das Wasser sich eisig abgekühlt hatte. Also war das leider ein glatter Reinfall, aber da uns die Location eben so überzeugte, merken wir uns das nun für 2024 vor.

Einer der Strände von Barcelona mit Blick auf den Hafen

Auf in die Natur

Aussicht von den Hängen des La Molas auf die Berge des Reserva Natural Parcial de la Muntanya Montserrat

Tchja, Natur wollten wir ja auch gern sehen, denn auf Teneriffa kamen wir ja durch die wütenden Waldbrände nicht zum wandern. Eigentlich wollten wir am 2. Tag noch oben in den Bergen noch den Sonnenuntergang bestaunen, doch leider wurde daraus nur noch eine schrecklich nervenaufreibende Serpentinenfahrt durch die Dunkelheit.

Am nächsten und letzten Tag dann aber fuhren wir los in den „Parc Natural de Sant Llorenç del Munt i l’Obac“. Ein wirklich langer Name, den ich nicht einmal wage auszusprechen. Aber tatsächlich war dieser Besuch mein persönliches Highlight der Reise. Hier war nicht viel los, man traf nur vereinzelt Menschen und wir konnten uns über einen breiten Wanderweg auf in die Berge machen.

Wir hatten wirklich das beste Wanderwetter erwischt. Sonnig, wolkenfreier Himmel, nicht kalt aber auch nicht zu warm. Ca. 20°C konnten wir noch erhaschen. Die Wege waren gut ausgebaut, aber dennoch schon recht steil. Hinauf ging es dann vorbei an großen Felsen. Zwischen den schattigen Bäumen konnten wir schon nach geraumer Zeit immer mal wieder einen Ausblick in die Täler erhaschen. Es sieht wirklich fantastisch aus, wenn man inmitten der Wälder kleine spanische Anwesen entdeckt.

Etwas weiter oben kamen wir dann an einen Punkt, der uns besonders überraschte. Denn nicht nur konnte man von dort aus auf Barcelona und sogar dessen Meer schauen, sondern es roch dort wirklich sehr gut. Der Geruch kam uns eher aus der Medizin oder der Küche bekannt vor. Und tatsächlich: Um uns herum wucherte es nur so von Salbei und Thymian. Das war also mal ein Ausflug für die Seele und für die Gesundheit.

Als wir dann ein eine geschlossene Lokalität kamen, waren wir auch schon gut bedient mit den steilen Pfaden, sodass wir schlussendlich, auch im Anbetracht der Zeit, umkehrten (wir flogen ja an diesem Tag wieder heim). Die Besteigung des „Gipfels“ ist dann etwas für ein anderes Mal.

Nun hieß es also langsam wieder zurück in Richtung Flughafen und ab nach Deutschland, worauf wir uns auch schon wieder sehr freuten. Alles in allem war es eine wirklich gelugene Reise und wir haben keine Sekunde davon bereut.

Weit in der Ferne der Blick auf Barcelona – Im Vordergrund Salbei

Meine Meinung zum Thema Airbnb vs. klassisches Hotel

Mit diesem Beitrag möchte ich mich einmal zum Thema Airbnb vs. Standard-Tourismus äußern. Dazu kann sich natürlich gerne jeder seine eigene Meinung bilden.

Oft jedoch wird die Vermietung von Ferienwohnung über Plattformen wie Airbnb schlecht geredet, doch gerade in diesem Jahr haben wir beide Seiten sehr gut betrachten können. Ich verstehe selbstverständlich, dass Airbnb nicht für jede Region die optimale Lösung ist, da z.B. Wohnraum für die lokalen Einwohner blockiert werden könnte oder Einwohner in ihren gewohnten kulturellen Tugenden gestört werden, dennoch sehe ich z.B. bei Ferienwohnungen auf Airbnb viel Potential für einen nachhaltigen Tourismus.

Ich selbst bin gelernter Touristiker und habe schon in Hotels und Ferienhäusern genächtigt. In diesem Fall stach unsere Unterkunft ganz besonders hevor. Denn wir haben hier niemanden vertrieben oder gestört, sondern wir haben lokal gewohnt und uns in die Umgebung eingefügt und auch die ansässige Bevölkerung finanziell unterstützt und ihre Lebensweise respektiert. Ich denke, wir haben niemanden mit unserer Anwesenheit gestört. Wichtig ist dafür nachtürlich ein ausgewogenes Verhältnis aus Unterkünften für Locals und für Touristen. In unserem Falle war auch die Ferienwohnung sparsam, und dennoch nett und ausreichend ausgestattet.

Während auf der anderen Seite Teneriffa Beispielsweise ein ganz anderes Bild abgab. Hier sind teilweise ganze Strandabschnitte mit großen Hotelklötzen vollgebaut, zwischen denen es stinkt, die nicht nachhaltig betrieben werden und das komplette Landschaftsbild verschandeln (und ich bin niemand, der denkt Windräder würden die Landschaft verschandeln, doch viele Komplexe sind zu groß oder werden nicht geplegt).

Gerade im Süden der Insel kennt der Tourismus kaum noch Grenzen und es gibt sogar ganze Gebiete in denen es verboten ist, in bestimmten Wohnungen zu wohnen, da sie nur für touristische Zwecke genutzt werden dürfen. Ca. jedes dritte Fahrzeug ist dort ein Mietwagen, was natürlich auch der Größe der Insel geschuldet ist.

Im Endeffekt also glaube ich kaum, dass das Mieten einer Ferienwohnung immer nur als schlecht bezeichnet werden kann, da wir bei all den Hotelburgen auf dieser Welt vom Ideal eines nachhaltigen Tourismus noch weit entfernt sind und von den Betreibern einiger Privatunterkünfte noch viel lernen können. Zumal örtliche Behörden da oft schon gut regulieren.

Danke für’s lesen! ❤️

© 2023 Maximilian Sixdorf