Hallo, liebe Berliner und Brandenburger! Dieser Beitrag ist für euch. Denn heute soll es einen kurzen Ausflug in einen Ort meiner Kindheit geben. Die Gärten der Welt waren lange ein Geheimtipp von Marzahn-Hellersdorf, doch nunmehr sind sie durchaus auch über Brandenburgs Grenzen hinaus bekannt.
Ein bisschen zur Geschichte der Gärten der Welt
Die Gärten der Welt entstanden bereits 1987, also noch zu DDR-Zeiten zur 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin. Damals umfasste das Gelände „nur“ 21 Hektar, heute sind es ca. 43 Hektar. Nimmt man hier noch die „Erholungsflächen“ des außerhalb liegenden Kienbergs und des Wuhletals hinzu, ergibt sich eine Fläche von mehr als 100 Hektar.
2017 wurde das Gelände um ein großes Stück erweitert. So wurde auf dem Kienberg der „Wolkenhain“ errichtet, welcher eine top Aussicht über Ost-Berlin und Brandenburg bietet. Um den ca. 100 Meter hohen Kienberg zu erklimmen, wurde sogar eine Seilbahn gebaut, die auch noch heute betrieben wird. Die internationale Gartenschau (IGA) war damals ein voller Erfolg und lockte massenhaft neugierige Besucher an.
Für diese Ausstellung wurden auch viele neue Gärten angelegt, die eigentlich alle sehr interessante Konzepte verfolgen. Für die Seilbahn wurde lange über die weitere Nutzung diskutiert. Noch steht im Raum, ob sie als Verkehrsmittel in den öffentlichen Nahverkehr integriert werden soll und damit mit einem normalen BVG-Ticket benutzt werden können soll. Fest steht aber wohl zumindest, dass die Seilbahn bis Ende 2033 weiterhin betrieben wird. Die Nutzung ist besonders klimafreundlich und zudem ein wirkliches Highlight.
Zum Wesentlichen – Ein paar Grundinformationen
Anders als zum Beispiel im Loki-Schmidt-Park in Hamburg ist der Eintritt zu den Gärten der Welt nicht kostenfrei. Derzeit kostet ein Ticket für Erwachsene 7 Euro. Kinder bis 5 Jahre dagegen kommen kostenfrei rein und ab 6 Jahren kostet der Eintritt dann 3 Euro. Ein ermäßigtes Ticket kosten im übrigen ebenfalls 3 Euro.
Möchte man zusätzlich noch die Seilbahn in Anspruch nehmen, dann werden 9,90 Euro für das Ticket fällig. Dann ist aber auch die Hin- und Rückfahrt inkludiert. Kinder ab 6 Jahren kosten dann 5,50 Euro, ebenso wie ein ermäßigtes Ticket.
Die Tickets gelten dann für den gesamten Tag, jedoch ist der Park nur von März bis Oktober von 9 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet. Natürlich hat der Park auch in den Wintermonaten geöffnet, dann kosten die Tickets jedoch nur 4 Euro und Kinder ab 6 Jahren sowie ermäßigte Tickets 2 Euro. Man kann jedoch auch Jahreskarten erwerben. Mehr Infos dazu hier.
In den Frühlings- und Sommermonaten sind die Gärten der Welt mittlerweile extrem gut besucht. Daher solltet ihr euch hier auf teils längere Schlangen an den 4 Eingängen und den vielen Cafés und Eisdielen gefasst machen. Teils mussten wir sogar vor einigen Gärten anstehen, um hier einzutreten. Daher ist entweder viel Geduld gefragt, oder ihr nutzt auch einen der etwas weniger sonnigen Tage für euren Besuch. Kauft ihr eure Tickets schon vorab, bleiben euch aber zumindest lästige Wartezeiten an den Ticket-Automaten erspart.
Außerdem sind auch die Parkplätze recht voll. Es gibt zwar am West-, Nord- und Ost-Eingang Parkplätze, diese sind jedoch schnell voll. Hier kann man dann nur versuchen auf einen Parkplatz in einem der umliegenden Wohngebiete auszuweichen oder dann etwas zu laufen. Viele der umliegenden Wohngebiete haben ihre Parkplätze mittlerweile mit Einfahrtschranken abgesichert.
Was erwartet mich dort?
Die Gärten der Welt sind eigentlich ein ultimatives Ausflugsziel für die gesamte Familie, da sowohl Kinder als auch Erwachsene hier auf ihre Kosten kommen. Es gibt unzählige Aktivitäten, Spielplätze und Freiflächen auf denen sich die Kids austoben können. Ein großes Highlight dürften wohl unter anderem das Hecken-Labyrinth und die Sommerrodelbahn sein. Leider hat es 2022 einen Brand an der Natur-Bobbahn gegeben, sodass diese zumindest 2023 noch geschlossen bleibt.
Für die Erwachsenen gibt es dafür natürlich jede Menge bunter und auch exotischer Pflanzen zu entdecken, eine Menge Sonne (wenn sie denn scheint) und viele tolle Orte zum Entspannen und auch schlemmen. Außerdem wurde für die IGA ein Amphitheater gebaut, das häufig für Konzerte und verschiedenste Auftritte genutzt wird.
Der Park selbst teilt sich neben den großen Freiflächen in viele kleinere Themengärten auf, die sich teils auf verschiedene Kulturen, Religionen oder auch andere Themen spezialisieren. Schon seit langem gibt es hier unter anderem den chinesischen, den koreanischen und den japanischen Garten, soweit den orientalischen Garten. Auch das Tropenhaus gab es schon länger, doch zur IGA 2017 wurde es umgebaut und noch einmal vergrößert.
Neu hinzu gekommen sind dann unter anderem die Wassergärten und ein paar eher interessante Gartenkonzepte, wie den Los Angeles Garten, welcher im Prinzip nur aus einem Parkplatz mit 3 amerikanischen Autos, einer Wiese und künstlichen Palmen besteht. Leider hat dieser Garten mittlerweile auch schon seine beste Zeit hinter sich. Das passt allerdings auch wieder gut zum Konzept, denn der Garten ist ein Nachbau eines Parkplatzes in Los Angeles und soll Kritik an den Alibi-Gärten und den vielen versiegelten Flächen in Großstädten ausdrücken.
Trotz der Jahre, die die Gärten teilweise schon hinter sich haben, kommt noch immer der Eindruck einer gut gepflegten Anlage rüber. Schon im Frühling, wenn die Temperatur zwar erst bei knapp 12 °C liegen, kann die pralle Sonne einen Besuch sehr angenehm machen und lässt den Park in einem wundervollen hellgrünen und bunten Mix erstrahlen.
Auch den Park zu verlassen, kann sich lohnen. Denn östlich des Kienbergs, unter dem Rostbalken, befindet sich noch eine Nutztier-Wiese, auf der unter anderem Gänse, Enten und Rehe hausen. Zusammen mit dem Wuhleteich und dem Schallschutz der großen Wohnblöcke ergibt sich dort ein ganz tolles Flair. Auch ein Spaziergang entlang der Wuhle kann sich lohnen.
Warum Gärten der Welt?
Falls euch das alles noch nicht genug reizt, dann kommen hier noch ein paar gute Hinweise für euren Ausflug. Mit der U-Bahn Linie 5, die mittlerweile am Berliner Hauptbahnhof startet, kann man den Park ganz bequem erreichen und quasi vor der „Haustür“ aussteigen.
Außerdem ist der Ausflug immer gut, um ein wenig Sonne und frische Luft zu tanken. Und wenn der eigene Garten nicht vor blühenden Kreaturen strotzt, dann gibt es hier doch eine Menge zu gucken und zu staunen.
Der Eintritt ist ziemlich günstig und auch für Familien mit geringerem Einkommen machbar. Obendrein ist ein Besuch dort oft ein prägendes Erlebnis für Stadtkinder und wird die Sicht auf die Umwelt, Natur und andere Kulturen zum positiven beeinflussen.
Die Gärten der Welt findet ihr unter der Adresse:
Blumberger Damm 44
12685 Berlin
Worauf wartet ihr also noch? Viel Spaß!