Hallo allerseits! Ich melde mich endlich mit meinem kleinen Tagebuch über die letzten Tage unserer kleinen USA-Reise wieder. Ich möchte die Tage zusammenfassen, weil zwischendurch doch nicht allzu viel passiert ist.

Ein voller Tag mit Vergnügen am Strand und Wandern durch Hollywood

Zuletzt waren wir ja im Sequoia-Nationalpark und so schön dieser Ausflug auch war, so anstrengend war auch das viele Auto fahren und wandern. In den nächsten zwei Tagen wollten wir also den Strand mal etwas genauer erkunden. Zuerst aber haben wir einen kurzen Stopp an den Venice Canals gemacht. Jeder wird sie irgendwoher kennen. Entweder aus alten Serien von früher oder aus einem Videospiel. Und ganz ehrlich: zum Strand ist es von hier auch nur noch einen Katzensprung weit.

Schön war es ja anzusehen, wenn dort die Sonne über dem Wasser schon relativ tief steht. Unser Ziel war nämlich an einem Nachmittag den Sonnenuntergang am Venice Beach zu genießen. Doch zuvor haben wir uns über die engen Fußwege und Brücken der Venice Canals bewegt und uns die hübschen Häuser angeschaut. Schick sieht das ganze ja aus und auch botanisch gibt es hier viele tolle Ecken. Doch warum reiche Menschen sich hier ein Haus kaufen, verstehe ich nun wirklich nicht. Es ist alles ziemlich eng, es laufen super viele Touristen an den Häusern vorbei und ehrlicherweise stinken die Kanäle auch ein wenig.

Blick auf die Kanäle in Venice, welche der italienischen Stadt Venedig nachempfunden sind.
Venice Beach bei Sonnenuntergang

Umso mehr konnten wir dann aber den wundervollen Sonnenuntergang am Venice Beach genießen. Die Sonne geht hier wie im Bilderbuch genau über dem Pazifik unter und wirft einfach herrliche Schatten auf den sehr feinen Sandstrand. Es fühlte sich an wie in einer guten Serie, in der Abends zum Sonnenuntergang noch ein Cocktail am Strand getrunken wird und die Zeit gefeiert wird. Wir hätten locker die besten Strand-Stock-Videos drehen können. Ein Sportler am Strand, jemand geht im feuchten Sand mit seinem Hund Gassi und ein Helikopter fliegt vorbei.

Das Schöne am Venice Beach ist ja, dass er wirklich riesig ist und sich Menschengruppen gut verteilen können, wodurch man eigentlich fast überall seine Ruhe hat und die Schönheit genießen kann. Zugegebenermaßen wird es schon recht frisch, wenn die Sonne erst einmal untergegangen ist. Aber vermutlich fühlt es sich auch nur so an, wenn die Tagestemperatur an der 40°C-Marke kratzt.

Genug am Strand ausgespannt – heute wird gewandert

Unser letzter voller Tag in Los Angeles bestand noch einmal aus einer ganz klassischen Touri-Tour. Zwar haben wir uns nicht bewusst die Häuser der Stars angeguckt, aber wir sind mit unserem Mietwagen zuerst in den Griffith-Park gefahren, um uns dort kurz umzuschauen. Zwar bin ich mir sicher, dass man dort auch hätte wunderbar wandern können, aber wir wollten eigentlich ein Amphitheater ansehen.

Dummerweise war das Greek Theatre geschlossen und wäre vermutlich auch gar nicht so sehenswert gewesen. Vielmehr hätte mich dann schon der Blick vom Griffith Observatory interessiert, welches unweit davon entfernt liegt. Doch auch wenn man sich viel informiert: Man kann eben nicht alles wissen. Und so waren wir ganz in der Nähe, ohne dort einmal vorbeizuschauen. Dafür muss ich aber sagen, war die Fahrt zum Theater wirklich sehr interessant. Ich mag es, nicht nur Sehenswürdigkeiten anzuschauen, sondern auch die Wohngegenden drumherum. Der ganz normale Alltag eben. So ähnlich habe ich es ja auch schon in New York gemacht.

Venice Beach bei Sonnenuntergang
Eingangsbereich des Chinese Theatres

Dass dieser Fauxpas uns aber nichts ausmachen sollte, werden wir später noch sehen. Danach sind wir nach Hollywood gefahren, um uns den Walk of Fame anzuschauen. Das ist DER Hotspot schlechthin. Es wirkt wirklich surreal, wenn man die steilen Straßen hinauf fährt und das große Hollywood-Schild auf dem Berg vor sich stehen sieht.

Ich, wir beide, sind eigentlich keine großen Film-Fanatiker und ich würde behaupten, dass ich kaum Stars kenne und wenn, dann meist nur vom Namen her. Aber interessant ist es schon, wenn man vor dem Chinese Theatre steht und die vielen Hand- und Fußabdrücke von den großen Stars sieht. Dort sind ja auch Bekanntheiten wie Michael Jackson, oder Will Smith, Bruce Willis, Tom Hanks dabei, die dann wirklich jeder kennen dürfte.

Interessant ist auch, wie alt manche Abdrücke bereits waren. Die mitunter ältesten, die wir gefunden hatten, stammten aus dem Jahr 1936. Wenn man sich nicht auskennt, ist man auch etwas verwundert, wie viele Stars hier einen „Sid“ ehrten. Sid Grauman ist ein 1879 geborener Unternehmer, der Theater und Kinos besaß. Er baute in Hollywood das erste Uraufführungskino und später mithilfe der US und der chinesischen Regierung das berühmte Chinese Theatre. Er führte die Sache mit den Abdrücken im Bürgersteig ein und war zudem einer der Gründungsmitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die auch noch heute existiert und unter anderem für die Oscarverleihung zuständig ist.

Von der nebenliegenden Mall (Oviation Hollywood) aus kann man auch schon in der Ferne das Hollywood-Zeichen erahnen, mit dem wir uns später noch befassen wollten. Die Mall war tatsächlich an sich aber nicht allzu berauschend und bis auf ein leckeres Eis konnten wir hier nichts abstauben. Zu teuer waren viele Läden dort einfach.

Hand- und Fußabdrücke bekannter Stars
Chinese Theatre vom Hollywood Boulevard aus

Apropos Eis: Ganz zufällig haben wir dann auch den Stern von Muhammad Ali gefunden. Er hängt in einer Ecke zwischen einer Wand und einer Eisdiele. Er wollte nicht, dass die Leute auf dem Namen seines Propheten herumtrampeln. Ob er damit aber nun glücklich wurde, bezweifle ich auch ein wenig.

Eine kleine Vorwarnung vielleicht für euren Trip nach Hollywood: Es ist eine Touristen-Gegend und natürlich werdet ihr da auch viel über den Tisch gezogen. Und parken müssen alle Touristen dort irgendwo. Haltet also ein wenig die Augen offen und vergleicht. Das schont euren Geldbeutel und kann aufgebrochene Autos verhindern. Wir hatten nach einer ganzen Weile der Suche zwar Glück, aber auch das Parkhaus, in dem wir waren, machte einen sehr komischen Eindruck. Es war wirklich abgeranzt hoch Zehn!

Auch diesen Tag wollten wir nochmal für ein wenig Zeit am Strand nutzen und legen uns am frühen Nachmittag dann nochmal an den Venice Beach. Meine deutsche Haut wird leider mehr rot als braun, aber ich denke viele von euch werden das kennen, und gesund ist es ja auch nicht. 😉

Wir hatten wirklich sehr viel Spaß im Wasser. Die Wellen dort sind teils wirklich nicht ohne, aber im September war das Wasser dafür herrlich angenehm und überhaupt nicht kalt. Auch schön ist dort, dass man sich eigentlich nirgends die Füße kaputt machen kann, weil selbst im Wasser kaum Steinchen oder ähnliches sind. Fast überall ist dieser wirklich feine Sand zu finden. Der trockene Strand dagegen kann aber wirklich furchtbar heiß werden und man verbrennt sich schnell die Füße, also Achtung!

Zum Schluss sind wir dann mit sandigen Beinen noch einmal auf und zum Hollywood-Zeichen gefahren. Hier hatten wir tatsächlich eine Tour über Viator gebucht und die war wirklich fantastisch! Unser Tourguide hat sich Zeit für die einzelnen Teilnehmer genommen, mit uns gesprochen und sogar angeboten eines der besten Fotos von uns zu machen.

Blick auf das Hollywood-Zeichen
Blick über das Hollywood-Zeichen auf Los Angeles

Er hatte die Tour zeitlich so geplant, dass man den Sonnenuntergang über der Stadt beobachten kann. Schon auf den Wegen zum Zeichen hatte man eigentlich nochmal alles in der Tour: Eine Menge Informationen, einen Einblick in die privaten Gärten wohlhabender Leute und einen sehr tollen Blick über Los Angeles und auf das Hollywood-Zeichen.

Er hat uns dann erzählt, dass wir jetzt über das Schild hinaus wandern würden, weil man gar nicht direkt an das Schild herankommt. Er hatte uns, zugegeben mit ein wenig Ironie, angeboten diesen einen Pfad nun hinaufzulaufen. Man würde jedoch nicht weit kommen, weil Kameras die Gegend rund um die Uhr bewachen. Kommt man dem Schild zu nahe, würde schnell ein Helikopter um einen herum kreisen. Die Officers würden zuschauen, wie man mit aller Kraft bis zum Schild hinaufklettert und einen dann sofort festnehmen.

Niemand von uns hatte Bedarf an einem solchen Erlebnis. Viele schon hätten es versucht, aber sind gescheitert. Nur einmal hat es jemand geschafft und den Schriftzug so abgedeckt, dass es dann „Hollyweed“ hieß. Etwas weiter oben zeigte unser Guide und auch noch einen berühmten Friedhof auf der anderen Seite des Berges, auf dem z.B. Michael Jackson oder auch Paul Walker betrauert oder begraben wurden. Von dort aus konnten wir auch auf die ganzen berühmten Filmstudios schauen. Die hatten wir auf unserer Reise nicht besucht, weil sie uns zu teuer waren und wir in dem Thema leider eh nicht so doll drin stecken.

Von ganz oben dann hatte man den absolut besten Blick. Unter uns war das Hollywood-Zeichen und ganz in der Ferne konnten wir die Skyline der Stadt sehen. Natürlich reichte der Blick über Frischwasser-Reservoiren bis hin zum Meer. Es war ein wirklich schöner Ausflug. Wir hatten Glück mit dem Guide und ganz besonders mit dem Wetter. Unser Guide erzählte uns dann, was für berühmte Menschen man hier beim Wandern manchmal treffen kann. Generell erinnere ich mich noch, dass auch wir interessante Menschen getroffen haben. Eine Frau wollte sich uns der Gruppe anschließen, weil sie der Meinung war, dass ein Kojote sie verfolgt hätte. Tatsächlich hat niemand von uns das Tier gesehen.

Blick auf Burbank und den Forest Lawn Friedhof
Blick auf Downtown Los Angeles

Damit klang der Abend aber wirklich wundervoll aus und am nächsten Tag schon machten wir uns nach ein bisschen Strandzeit auf den Weg zum Flughafen. Es war super traurig und super schön zugleich und es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein.

Abschließend möchte ich noch einmal schreiben, dass diese USA-Reise wirklich einfach unfassbar schön war und wir zu zweit die wirklich beste Zeit daraus gemacht haben. Wir sind sehr happy darüber, wie die Reise verlaufen ist und dass es keine wirklich nervigen Zwischenfälle gab. Bezüglich Amerika reizen mich noch so einige Regionen. Ich möchte unbedingt noch einmal zwischen Monument Valley und großen weiten Farmlandschaften reisen, den Süd-Osten der USA entdecken und auch einmal nach Texas reisen. Von einer zweiten Reise nach Kalifornien ganz zu schweigen, denn allein dieser Staat ist so unfassbar toll. Vielleicht aber nutzen wir die nächste Möglichkeit erst einmal dazu, ein anderes Land in Nordamerika zu entdecken: nämlich Kanada.

© 2023 Maximilian Sixdorf