Die Fahrt zum Joshua Tree National Park
Auf dem Hinweg zum Joshua Tree Nationalpark, welcher übrigens von Los Angeles gar nicht so weit weg ist, sind wir hauptsächlich über den Freeway (= Autobahn) gefahren. Zu diesem Zeitpunkt war das noch ein spannendes Abenteuer, vor allem wenn man bedenk in was für einem schlechten Zustand die Straßen in der gesamten Metropolregion von Los Angeles eigentlich sind. Da tut einem Autoliebhaber das Herz direkt weh!
Nach gut 2:15 Stunden und über 220 Kilometern sind wir dann fast da gewesen. Zuvor kam nach langer Zeit endlich wieder etwas Zivilisation in Sicht. In unserem Fall durchfuhren wir das Yucca Valley, um später dann die West-Einfahrt zu nutzen.
Unser Erlebnis im Yucca Valley
Ich kann gar nicht genau sagen wieso, aber irgendwie hatte mich das Yucca Valley ein wenig verzaubert. Im Prinzip ist es nicht viel mehr als eine lange Hauptstraße, an der rechts und links immer wieder Shopping-Zentren, Tankstellen oder Diners zu finden waren. Am Ende war es natürlich größer als man so denkt. Aber hier erlebte ich zum ersten Mal diese unfassbar weite Wüste rechts und links der Straßen, dazu diese brütende Hitze und die Leere. Auch wenn man sagen muss, dass das Yucca Valley keinesfalls verlassen ist! Nach einem belebten Örtchen wirkte das Tal mit seinen knapp 22.000 Einwohnern allerdings nicht.
Nach einem sehr angenehmen Frühstück im Western Diner, welches dem klassischen Filmdiner auch nah kam, sind wir dann weiter in Richtung Joshua Tree National Park gefahren. Der ist vom Yucca Valley aus nur einen Katzensprung entfernt und einer der Gründe überhaupt ins Yucca Valley zu fahren.
Zuvor sind wir aber noch im Visitor Center des Joshua Tree National Parks gewesen, welches sogar noch im Yucca Valley liegt. Und dann ist es doch wirklich passiert: Der Schlüssel unseres Zimmers, welcher so klein und fipsig war, dass ich ihn am Morgen extra an den Autoschlüssel band, war weg! Das stellten wir beim Aussteigen aus dem Auto, auf dem Weg zum Visitor Center fest. Da steht man dann also erst einmal und überlegt wo der jetzt sein könnte. Es gab keine Möglichkeit ihn irgendwo unterwegs verloren zu haben. Er konnte nur noch auf dem Parkplatz vor unserem Zimmer liegen, irgendwo im Schotter oder vielleicht auch direkt vor der Haustür.
Egal! Der Tag soll abenteuerreich weitergehen, auch wenn mir dabei immer dieser blöde Gedanke im Kopf schwebt, wo man den Schlüssel nur verloren haben könnte…
Der Joshua Tree Park
Für den Joshua Tree National Park wird eine Eintrittsgebühr $30 pro Woche erhoben. Bis zur Einfahrt in den Nationalpark selbst führt eine lange und einsame Straße. Wir fühlten uns weiter weg von der Zivilisation als wir eigentlich waren.
An der Einfahrt angekommen, haben wir dann einen America The Beautiful Pass für $80 gekauft. Ab ca. 3 Nationalpark-Besuchen lohnt er sich und er ist für eine große Anzahl an Nationalparks in den Vereinigten Staaten gültig. Schlussendlich hatten wir leider falsch geplant und konnten ihn später nur noch für einen weiteren Nationalpark nutzen, aber durch die Zeit unter Präsident Trump können die Nationalparks das Geld gut gebrauchen!
Das schöne ist ja, dass dieser Pass immerhin noch ein ganzes Jahr gültig ist. Entweder reisen wir noch bis September 2023 erneut in die USA oder haben dem National Park Service ein wenig Geld gespendet.
Die Angestellten an den Einfahrten waren in jedem einzelnen Nationalpark überaus freundlich. Das Schöne an den Nationalparks der USA (zumindest Kalifornien / Nevada) ist auch, dass es hier viele wirklich gut ausgebaute Straßen gibt und an allen besonders sehenswerten Orten kostenlose Parkmöglichkeiten und sogar (Plumps)-Klos vorhanden sind.
Der Joshua Tree National Park selbst ist wirklich eine wahre Augenweide! Überall hat man das Wüstenterrain und kaum Schatten – deshalb Hut aufsetzen und eincremen! Das Hauptmerkmal sind die sehr markanten Joshua Bäume. Sie sind hier besonders hoch konzentriert. Man findet sie auch in anderen Gegenden wie z.B. in Nevada oder Arizona, aber meist eher vereinzelt. Manche Exemplare von Ihnen werden so mächtig, dass allein der große Aufbau doch schon wieder ein wenig Schatten spendet, was ganz angenehm sein kann bei 35°-40° C.
Wer auch mal etwas genauer hinschaut wird merken, dass das Leben hier gar nicht so tot ist wie man denkt. Überall kreuchen und fleuchen kleine Echsen zwischen den Steinen. Und das ist noch bei Weitem nicht alles. Ihr befindet euch hier nun in den USA und so gibt es hier unter anderem auch Skorpione, Taranteln und natürlich auch Klapperschlangen. Von daher: Bitte seid vorsichtig, wenn ihr euch fernab der befestigten Straßen aufhaltet! Leider haben wir in diesem Park keiner dieser Tiere (bis auf die Echsen) antreffen können.
Schlussendlich machten wir noch einen letzten Stopp beim legendären Skull-Rock. Ein Stein der eine besondere Form hat und aussehen soll wie ein Schädel. Leider sind wir uns selbst beim anschauen der Fotos noch immer nicht ganz einig darüber, welcher Stein jetzt den Schädel darstellen soll. 😅
Rückfahrt mit mulmigen Gefühl
Auf dem Rückweg sind wir dann ganz bewusst die etwas längere Strecke über die 247 gefahren. Natürlich wussten wir überhaupt nicht, was uns erwarten würde. Diese Strecke kann ich euch nur empfehlen, denn dieser Highway ist fernab von vollen und lauten Freeways und bietet eine unfassbar schöne Aussicht in ein weites Tal nahe der San Bernadino Mountains und unendlich lange Straßen nur geradeaus.
Da unser Zimmer ja in Baldwin Park lag, mussten wir auch etwas früher abbiegen, als man es wahrscheinlich auf dem Weg nach Downtown Los Angeles getan hätte. Hier mussten wir über die San Bernadino Mountains! Und dabei ging es doch steiler bergauf als gedacht und anschließend natürlich mit einem tollen Panorama in einer ewig langen Kurze wieder nach unten. Zugegeben: Die lange Kurve gehörte bereits wieder zu einem Freeway. Trotzdem hat sich die lange Fahrzeit aber definitiv gelohnt
Wie wir schlussendlich in unser Zimmer kamen 🔑
Nun, zurück in Baldwin Park / Los Angeles holte uns die Realität wieder ein. Wie kommen wir nun wieder ins Zimmer?
Das Gute war schon einmal, dass die Tür mit einem elektronischen Zahlenschloss ausgestattet war. Da wir anfangs nur den Schlüssel bekamen, kannten wir den Code dafür jedoch nicht. Wir schrieben unsere Gastgeberin auf Airbnb an, bekamen jedoch zunächst keine Rückmeldung. Doch wir sind immer vom Glück umgeben! 😊 Der Hauswart war gerade da und konnte uns tatsächlich direkt den Code nennen und wir kamen wieder rein. Der Code lautete: * * * * 😉
Man muss unsere Gastgeberin aber ganz klar in Schutz nehmen, denn sie hatte kurz darauf dann auch geantwortet. Man waren wir froh, vor allem weil uns schon eine ganze Weile zuvor das Bedürfnis überkam, welches langsam dringender wurde. Na wie das so ist, wenn man es irgendwo langsam voran geht.
Das war ein wirklich spannender Tag, oder? Demnächst geht es weiter. Morgen geht es dann